ich habe jetzt nach vielen Jahren, die Staffeln 1 bis 5 erneut gesehen. Das erstemal habe ich 1983 als Dreizehnjähriger die erste Staffel gesehen. Zuletzt vor ca 5 Jahren 1 bis 5. Zuerst möchte ich sagen, dass die Staffeln unter Claus Peter Witt unerreicht sind. Er hatte einfach ein besonderes Gespühr Personen liebevoll zu inszenieren. Ich bin ein großer Fan des Teams Stromberger/Witt und habe sie lieben gelernt als Macher der "Unverbesserlichen". Auch in den ersten beiden Staffeln der Drombuschs spürt man den Atem der "Unverbesserlichen". Die liebevolle und sehr einfühlsame Art von Herrn Witt spürt man besonders in den Vor- und Abspännen zur Titelmusik. Personen agieren, während die Titelmusik eingeblendet wird. Ein Stilmittel auch wunderschön in den "Unverbesserlichen". Man vergleiche diese Art der Einführung und Abspannes unter Witt und in späteren Staffeln und anderen Regisseuren. Die Emotionaliät fehlt völlig. Ich kann das schwer beschreiben, aber bei Witt rührt es. Vielleicht kann jemand anderes es auch nachvollziehen.
Das Hans Peter Korff ausgestiegen ist (was war jetzt eigentlich der echte Grund?) ist endlos schade. Er war wesentlich tragende Person der Serie. Aber die Drehbücher fallen in Staffel 3 und besonders 4 doch stark qualitiativ ab. Immer noch gut, aber eben nicht mehr sehr gut.
Was mir diesmal aufgefallen ist, dass die wunderbare Rolle von Günther Strack (was für ein Schauspieler!), in Staffel 4 komplett von den Staffeln 2 und 3 abweicht. Der Character wird hier ganz anders dargestellt. Ich sage mal vorsichtig etwas "einfacher". Strack macht das Beste draus, aber das ist nicht der Bauingenieur der vorherigen Staffeln. Auch wenn er jetzt auf einem Jahrmarkt arbeitet. Die Rolle ist völlig anders angelegt und passt nicht mehr zur vorherigen. Für mich ein Regiefehler. Gott sei Dank ist er in Staffel 5 wieder der Character der früheren Staffeln.
Nachdem ich in Staffel 4 ordentliche Durchhänger hatte, da der Ehekrise von Sanders und auch der Liebelei von Vera, in meinen Augen viel zu viel Raum eingeräumt wird und die Familie Drombusch vernachlässigt wird, ist Staffel 5 wieder richtig stark. War überrascht, was da für tolle Szenen zu sehen waren. Qualitativ neben den ersten beiden Staffeln für mich die beste Staffel. Hatte ich nicht erwartet. Vorallem Marion Kracht spielt hier großartig. Aber auch Pohl und Strack übertreffen hier alles bisher dargewesene.
Ein unglückliches Händchen hatte man meines Erachtens mit der "Partnerwahl " für Marion. Dieser arrogante Arzt ist ein totaler Wiederling. Die "grosse Liebe" wirkt unpassend zu Marions Charakter aus den ersten Staffeln. Auch bei mir als Zuschauer will so gar keine Beziehung zu ihm aufkommen, wie zu den anderen Charakteren, die alle toll aufspielen. Mehr als ein Gesichtsausdruck scheint er nicht zu haben. Ganz zu schweigen von Ihrer nächsten Beziehung zu einem viel zu alten, schmierigem Barbesitzer. Auch das wirkt alles unglaubwürdig. Pierre Franck passt ebenso wenig. Da hatte man mit Herrn Solbach mehr Glück. Das ist natürlich alles sehr subjektiv ;). Aber irgendwie stört etwas bei den Beziehungen von Marion.
Insgesamt, Staffel 6 steht noch aus, trotzdem eine extrem hochwertige Familienserie, die dem Drehbuch des wunderbaren Autoren Stromberger und vorallem den tollen Schauspielern zu verdanken ist. Eine Serie, in der sich Charactere noch entwickeln durften und Zeit dafür war nicht nur das Telefonat zu zeigen, sondern auch den Gang dahin zum Telefon.
Liebe alle, bin eben nach dem Bingen der Serie auf dieses Forum gestoßen. Bei der Erstaussrahlung war ich 12 Jahre alt und neulich hat es mich gepackt und ich habe alles auf einen Rutsch durchgeschaut. Was soll ich sagen: stimme zu, dass die schauspielerische Leistung sehr sehr gut ist, das findet man so selten heute. Was mir aufgefallen ist: Witta Pohl ISST NIE! Das ist so krass! In den ersten Staffeln kocht sie ja immer ihren Dosenfraß, stellt alles auf den Tisch und isst selbst einen wnizigen Joghurt. Ist euch das mal aufgefallen? Ich habe dann extra drauf geachtet, die isst danach auch nie was. Einmal in Staffel 6 sieht man sie von einem Brot abbeißen, that's it! Vollkommen irr. Was ich schon erstaunlich fand war die leidenschaftliche Rede von Sigi, dass Care-Arbeit bitte bezahlt werden soll - das finde ich echt progrssiv wenn man sich klarmacht, dass das Anfang der 80er gedreht ist. Dass er sich zu Hause wie der schlimmste Patriarch benimmt, steht auf einem andern Blatt ;) Immerhin kriegt er gut Gegenwind von Marion :) Chris ist da durchaus in die Fussstapfen getreten .. Am meisten berührt hat mich jedoch Ludwig und die Geschichten rund um den Rummelplatz. Musste mir schon die Tränchen verkneifen, als er da mit den beiden Kasperl-Puppen auf Mauritius sitzt.
Also, es ist ganz offensichtlich, dass die Serie ab Staffel 4 auf den Verfall der Familie geschrieben worden ist. Ich fand es die ersten beiden Staffen noch locker und leicht erzählt, Staffel 3 war dann so ein Zwischending, aber danach musste die Serie irgendwie zum Abschluss gebracht werden. Da hat sie mir auch nicht mehr so viel Spaß gemacht. Ich bin aber trotzdem drangeblieben.